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Tierschutz in Portugal

Tierleid im Urlaubsparadies

Sie leiden an Krankheiten und Hunger: Wie in den meisten Urlaubsländern Europas gibt es auch in Portugal unzählige Straßentiere. Die Hunde und Katzen streunen durch die Orte und suchen in Müllcontainern, vor Restaurants oder auch an Hotelanlagen nach Futter. Da die Vierbeiner nur selten kastriert sind, vermehren sie sich rasch untereinander.

Um das Leid der Straßentiere zu durchbrechen, sollte per Gesetz Abhilfe geschaffen werden. Doch es hapert an der Umsetzung.

Ein Gesetz zum Wohl der Tiere

Am 3. März 2017 wurde ein Gesetzpaket zur Verbesserung der Rechtsstellung von Tieren beschlossen, das wichtige Neuerungen mit sich brachte. Tiere galten nun nicht mehr als Sache oder Gegenstand, sondern als fühlende Wesen. Dieser Status sollte auch Straßentieren Schutz bieten und sie vor Misshandlung und sogar Tötung bewahren.

Haustiere können laut diesem Gesetz zwar weiterhin als Eigentum der Halter:innen gelten, doch mit der Adoption eines Vierbeiners müssen auch bestimmte Anforderungen erfüllt werden: Dem Hund oder der Katze dürfen beispielsweise keine Schmerzen zugefügt werden und das Tier muss stets verlässlich versorgt sein.

Auch die teils willkürliche Tötung von freilebenden Tieren ist seit Verabschiedung des neuen Tierschutzgesetzes verboten. Zuvor war es gestattet und in vielen Teilen Portugals auch üblich, wilde oder „bösartig“ wirkende Vierbeiner einfach umzubringen.

Auf dem Papier stellt das Gesetz eine Verbesserung des Lebens von Hunden und Katzen dar, doch Tierschutzorganisationen in Portugal berichten, das es kaum Anwendung findet. Nach wie vor genießen Tiere – besonders Straßentiere – kaum Sicherheit und Respekt. Verstöße gegen dieses Gesetz werden nur sehr selten angezeigt.


Tierschützer:innen in Portugal geben nicht auf

Tierschutzvereine, die in Portugal aktiv sind, setzen sich für die Einhaltung des Tierschutzgesetzes ein. Auf politischer und gesellschaftlicher Ebene kämpfen sie für den Schutz der Vierbeiner. In Tierheimen und auf Pflegestellen päppeln sie schwache Hunde und Katzen auf und versorgen sie. Möchtest du die Helfer:innen unterstützen? Dann kannst du jetzt die Möglichkeit nutzen, Futter zu spenden.

 

Tierhaltung: Wachhund oder Familienmitglied?

In Portugal ist die Haltung sogenannter Kettenhunde üblich. Große, robuste Hunde werden an einer kurzen Kette auf einem Grundstück angebunden, um es zu bewachen. Futter und Wasser erhalten diese Tiere nur selten, medizinische Versorgung und menschliche Zuwendung so gut wie nie.

Einige Menschen in Portugal halten Hunde und Katzen aber selbstverständlich auch als geliebte Haustiere. Leider werden diese Vierbeiner aber nur selten kastriert. Bei Freigängen paaren sich die Tiere dann mit Straßentieren, wodurch ungewollter Nachwuchs in die Welt gesetzt wird, der manchmal einfach auf einem Feld ausgesetzt wird.

 

„Der Umgang mit den Tieren, es ist erschreckend. Hunde werden geschlagen. Normal hier sind Kettenhunde. Hunde im Haus ist eine Seltenheit. Welpen sind oft schon mit zwei Monaten an der Kette. Die Hunde werden in erbärmlichen Umständen gehalten.“

HOPE4friends e. V.

Wir von VETO unterstützen Tierschutzvereine, die in Portugal dafür kämpfen, dass schutzlose Hunde und Katzen gerettet werden und der Tierschutz generell einen höheren Stellenwert erhält. Auch du kannst dazu beitragen, dass die Tierschützer:innen vor Ort die bestmögliche Hilfe für Tiere in Not leisten können. Mit einer Futterspende bewirkst du viel für Tiere in Portugal.

Tierschutz in Portugal auf einen Blick

  • Portugal hat ein Problem mit Straßentieren: Freilebende Hunde und Katzen vermehren sich, da sie nicht kastriert werden.
  • Laut Tierschutzgesetz gelten Tiere nicht als Sache, sondern als fühlende Wesen, die Schutz genießen.
  • In der Praxis findet das Gesetz kaum Anwendung: Kettenhunde und Straßentiere leiden.