Magazin · Tierschutz aktiv · 5. August 2021 · 5 Min. Lesezeit
Tierschutz im Urlaub: Dos and Don'ts im Umgang mit Straßentieren
Viele Tierfreund:innen haben das Bedürfnis, streunenden Hunden und Katzen im Urlaub zu helfen. Aber aufgepasst: So manches Verhalten, das wir intuitiv für hilfreich halten, kann den Vierbeinern auf lange Sicht sogar schaden.
In vielen beliebten Urlaubsländern gibt es zahlreiche streunende Hunde und Katzen. Unser Überblick zeigt dir, was ihnen hilft und was ihnen schadet. Foto: shutterstock
Tierliebe und Tierschutz kennen keine Landesgrenzen! Nachvollziehbar also, dass tierliebe Menschen auch auf Reisen ihr Herz für Vierbeiner im Gepäck haben. Tatenlos zusehen, dass sich scheinbar niemand um die Tiere in ihrem Urlaubsort oder in der Hotelanlage kümmert? Für die meisten undenkbar.
Der Wille Tieren im Urlaub zu helfen ist zwar gut und wichtig, dennoch ist es von Bedeutung, sich vor Reiseantritt über den Tierschutz im Urlaubsland zu informieren. Denn es gibt Einiges zu beachten, wenn man sich vor Ort richtig und vor allem hilfreich verhalten möchte.
Don’ts: Das schadet den ansässigen Streunern
- Die Tiere bitte nicht füttern! Bei größerem Nahrungsangebot werden weitere Tiere aus der Umgebung angelockt und die unkastrierten Vierbeiner vermehren sich. Zudem erlernen Jungtiere so nie die selbstständige Nahrungssuche und sind hilflos, wenn du wieder abreist und sie nicht mehr versorgen kannst. Zudem gibt es Städte, in denen zum Beispiel die Fütterung von streunenden Katzen eine Ordnungswidrigkeit ist.
- Suche keine unmittelbare, körperliche Nähe zu den Vierbeinern. Es hilft ihnen, eine gesunde Vorsicht und ein gewisses Maß an räumlicher Distanz zum Menschen zu behalten, denn nicht jeder Mensch ist tierfreundlich. Zudem könnte auch das Tier selbst den Kontakt nicht wollen und aggressiv reagieren, beißen oder aus Angst in den Straßenverkehr flüchten.
Dos: So geht Tierschutz im Urlaub richtig
- Braucht ein Tier wirklich deine Hilfe? In folgenden Fällen solltest du aktiv werden: Der Hund oder die Katze ist offensichtlich verletzt, krank, ausgehungert oder dehydratisiert und benötigt akut Hilfe.
- Versuche in dem Fall herauszufinden, ob es sich um ein Besitzertier mit einem Zuhause handelt. Sprich Passant:innen sowie Anwohner:innen an und erkundige dich in den Läden vor Ort, wem der Vierbeiner gehört.
- Lässt sich kein:e Halter:in ausfindig machen, nimm Kontakt auf zu den lokalen Tierschutzorganisationen. Notiere dir die Kontaktadressen der Vereine im Idealfall bereits vor Reiseantritt. So bist du vorbereitet und kannst schnell und aktiv helfen.
- Tierschutzvereine sind darauf angewiesen, dass wachsame Urlauber:innen ihnen notleidende Vierbeiner melden. Viele Notfälle bleiben sonst unentdeckt. Nenne und beschreibe den Tierschützer:innen den Aufenthaltsort des Tieres möglichst genau und schicke ihnen Fotos, sodass sie es leichter auffinden können.
- Unterstütze lieber den Tierschutzverein in deiner Urlaubsregion mit einer Spende, statt die Tiere auf eigene Faust zu füttern. Damit hilfst du langfristig und ermöglichst Kastrationsaktionen, um die Überpopulation von Straßentieren dauerhaft in den Griff zu bekommen.
- Eine weitere Möglichkeit, den Tierschutz im Urlaubsland zu unterstützen, ist vor Ort mit anzupacken. Du kannst die Helfer:innen in den Tierheimen und Auffangstationen begleiten und ihnen tatkräftig unter die Arme greifen. Ob bei der Reinigung der Zwinger oder der Fütterung der Vierbeiner, jede helfende Hand wird gebraucht.
- Wenn du bettelnde Tiere in und um die Hotelanlage siehst, wende dich an das Hotelmanagement. Mit deiner Meldung sendest du dem Hotel ein klares Signal für den Tierschutz. Erkläre, wieso dir das Wohl der Tiere wichtig ist und dass du dir wünschst, dass auch die Tourismusbranche Verantwortung für Straßentiere übernimmt. Es gibt bereits Hotels in Südeuropa, die aktiv mit den lokalen Tierschutzvereinen zusammenarbeiten.
- Bist du zufrieden mit dem Tierschutz-Engagement deines Hotels oder besteht eindeutiges Verbesserungspotenzial? Nutze für Lob und Kritik zum Beispiel Online-Bewertungsportale oder sprich das Thema beim Personal direkt an, solltest du tierschutzwidriges Verhalten im Umgang mit Streunern beobachten. Auch Aufklärung leistet einen bedeutenden Beitrag zum Tierschutz!
Zurück zu Hause: Was du ganzjährig tun kannst
Auch nach deiner Rückkehr kannst du Straßen- und Tierheimtieren in deinem Urlaubsland helfen. Wenn du deinem Umfeld von der Reise berichtest, teile deine Erlebnisse mit Menschen auf der Arbeit sowie im Freundes- und Bekanntenkreis und kläre darüber auf, wie auch sie den Tierschutz in ihrem Urlaubsland unterstützen können. So trägst du dazu bei, das Bewusstsein für das Thema Tierschutz zu schärfen.
Du möchtest den lokalen Tierschutz im Land weiterhin unterstützen, auch wenn du nicht mehr vor Ort bist? Über VETO kannst du viele verschiedene Tierschutzvereine in Urlaubsländern mit deiner Futterspende unterstützen. Wähle in den Wunschlisten der Organisationen einfach das Futter aus, das du spenden möchtest. Wir kümmern uns um den Transport deiner Spende, sodass sie auf direktem Weg zum Tierheim gebracht wird – auch ins Ausland.