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Tierschutz in Spanien

Das Leid der Jagdhunde

Wie in vielen südlichen Ländern Europas wimmelt es auch in Spanien von Straßentieren. Besonders auffällig: Auf den Straßen und an den Stränden Spaniens begegnet man häufig Jagdhunden oder Jagdhund-Mischlingen. Der Grund dafür ist schnell erklärt: Die Hunde werden von Jägern ausgesetzt, wenn sie bei der Hasenjagd nicht den gewünschten Erfolg bringen.

Meist sind diese Tiere ausgemergelt, verletzt und komplett verängstigt.

 

Tödliche Tradition

Die Jagd mit spanischen Galgos und anderen Jagdhunderassen hat in Spanien eine lange Tradition, auf die gerade in ländlichen Regionen großer Wert gelegt wird. Jedes Jahr zum Beginn der Jagdsaison stellen sich die Galgueros (die Jäger, die mit Galgos auf die Jagd gehen) ihren Hundebestand für die kommende Saison zusammen. Tiere, die sich während der Jagd im Wald verletzen, werden oft einfach zurückgelassen. Die Versorgung der Jagdhunde ist notdürftig, untergebracht werden sie mit vielen anderen Hunden in Verschlägen oder Kellern. Menschliche Nähe kennen diese Tiere nicht.

Zum Ende der Jagdsaison fallen viele Galgos und andere Jagdhunde dem großen Aussortieren der Jäger zum Opfer. Wer nicht die gewünschte Leistung erzielt hat, wird entsorgt. Zehntausende Hunde landen in den örtlichen Tierheimen, auf der Straße oder in sogenannten Pereras, wo sie nach einer Gnadenfrist eingeschläfert werden.


Stark für spanische Hunde in Not

In Spanien dominiert seit Jahren die Jagdlobby, was es Tierschutzvereinen im Land sehr schwer macht, die Situation der Galgos zu verbessern.

Doch ihre Tierschutzarbeit zeigt langsam Wirkung. Um die uns angeschlossenen Vereine in Spanien unterstützen zu können, brauchen wir deine Hilfe.

 

Nutztier oder Haustier

Nach einer dreifachen Gesetzesreform gelten Tiere in Spanien nicht mehr als Sache und dürfen auch nicht mehr so behandelt werden. Das neue Gesetz beschreibt, dass Tiere nicht misshandelt, ausgenutzt, verpfändet oder vererbt werden dürfen. Sie haben somit einen völlig neuen Stellenwert erlangt. Aber: Noch gilt das Gesetz nicht für alle!

Zunächst atmeten die Tierschützer:innen, die sich Jahr für Jahr um die vernachlässigten Galgos kümmern, erleichtert auf. Doch auf Drängen der Jagdlobby wird im Gesetz unterschieden zwischen Haustieren und Gebrauchstieren. Hunde, die zur Jagd eingesetzt werden, genießen diesen neuen Schutz also (noch) nicht. In den kommenden Monaten wird sich zeigen, ob auch Galgos in Zukunft artgerecht leben können.

Umdenken in der jüngeren Generation

Auf politischer Ebene besteht Hoffnung, dass sich die Situation der Tiere in Spanien Stück für Stück verbessert. Doch auch gesellschaftlich tut sich was: Laut Tierschutzvereinen zeigen junge Menschen in Spanien ein innigeres und respektvolleres Verhältnis zu Hunden. Sie begreifen, dass sie fühlende Wesen sind und keine Jagdmaschinen. Mit ihrer Aufklärungsarbeit setzen die meisten Tierschutzorganisationen daher bei Kindern und Jugendlichen an. In kleinen Schritten kann so ein besseres Verständnis für Tierschutz in Spanien geschaffen werden.

 

„Wir kommen an unsere Grenzen. Die Tierheime sind voll!“

Vergessene Fellnasen e. V.

Die uns angeschlossenen Vereine in Spanien leisten wichtige Tierschutzarbeit vor Ort. Mit einer Futterspende kannst du sie unterstützen. Zusätzlich zum Futter erhalten die Tierschützer:innen ganz automatisch eine finanzielle Unterstützung für die Umsetzung ihrer Tierschutzprojekte in Spanien.

Tierschutz in Spanien auf einen Blick

  • Zum Ende der Jagdsaison in Spanien werden zehntausende Jagdhunde ausgesetzt oder in Tierheime gebracht.
  • Ein neues Tierschutzgesetz regelt, dass Tiere fühlende Wesen sind.
  • Gebrauchstiere profitieren bislang nicht von diesem Gesetz, deshalb sind spanische Jagdhunde weiterhin gefährdet. Du kannst mit deiner Unterschrift in unserer Petition dazu beitragen, dass sich das ändert.
  • Nach einer gesetzlichen Frist werden Hunde in Tötungsstationen eingeschläfert.