Magazin · Erfolge und Happy Ends · 1. September 2023 · 5 Min. Lesezeit
Geflohen vor den Flammen, gerettet dank Spenden
Waldbrände in Europa löschen jedes Jahr das Leben etlicher Wild-, Hof- und Straßentiere aus. Zum Glück haben es sich Tierschutzvereine zur Aufgabe gemacht, Vierbeiner aus dieser Lebensgefahr zu retten. Lies hier die Geschichte von Millie, die in einer Katastrophe beginnt und in einem Happy End endet!
Millies Schmerzen sind stark, doch ihr Lebenswille ist stärker. Foto: Frieden für Pfoten e. V.
Verheerende Waldbrände wüteten im Sommer 2023 im Mittelmeerraum. Allein in Griechenland gab es laut Nachrichtendiensten mehr als 500 große Brände. In sechs der 13 griechischen Regionen wurde eine extreme Feuerwarnung ausgerufen. Die Flammen zerstörten großflächige Landschaften, Häuser mussten geräumt werden. Während Tourist:innen so schnell wie möglich nach Hause flogen, kämpften die Einheimischen um ihr Hab und Gut. Die Feuerwehr war im Dauereinsatz.
Neben den Menschen waren auch etliche Haus- und Hoftiere sowie Wild- und Straßentiere in Lebensgefahr. Dank des mutigen und unermüdlichen Einsatzes griechischer Tierschützer:innen überlebten viele Vierbeiner das Flammeninferno. Beispielhaft erzählen wir die Geschichte einer Straßenhündin, die ihr Happy End fand.
Lauf um dein Leben!
Es ist Ende Juli. Die Temperaturen in der griechischen Stadt Volos haben längst die 40-Grad-Marke überschritten. Eine Gruppe Straßenhunde erholt sich am Stadtrand von den Strapazen der letzten Tage. Sie sind viel gerannt. Geflohen vor dem Feuer, das immer näher kam. Die Tiere sind erschöpft von der Hitze. Ihr Durst ist unbeschreiblich, doch Wasser oder gar Nahrung ist nirgends zu finden. Einer Hündin geht es besonders schlecht. Schmerzerfüllt liegt sie auf dem warmen Boden. Ihre Pfoten haben schwere Verbrennungen erlitten. Beim Weglaufen muss sie in die Flammen getreten sein oder auf glühend heißen Untergrund. Trotzdem rannte sie weiter – unter unsäglichen Schmerzen. Nun liegt sie hier, um zu Kräften zu kommen. Sie schließt die Augen und versucht etwas zu schlafen.
Plötzlich durchfährt ein ohrenbetäubender Knall die heiße Luft. Die Hunde schrecken hoch. Das Feuer hat den nahegelegenen Militärflughafen von Volos erreicht. Etwas ist explodiert! Alle Hunde rennen wieder los. Weg vom Feuer. Weg von dem lauten Knall. Auch unsere Hündin mit den verbrannten Pfoten läuft los. Langsamer als die anderen. Ihre Pfoten schmerzen bei jedem Schritt, doch die Verzweiflung treibt sie an.
Auf einem Feld einige Hundert Meter entfernt vom Flughafen lassen sich die entkräfteten Tiere nieder. Das war ihre Rettung, denn hier entdeckt wenig später die griechische Tierschützerin Akrivi die Hundegruppe. Sie bringt ihnen Futter und vor allem Wasser. Ganz genau begutachtet sie jedes Tier. Abgesehen von der großen Erschöpfung scheinen die Hunde gesund zu sein. Doch dann sieht Akrivi die schwarz-weiße Hündin mit den verbrannten Pfoten, die etwas abseits auf dem Boden liegt. Akrivi handelt schnell. Nachdem der Vierbeiner sich mit Wasser und Futter etwas gestärkt hat, bringt sie ihn sofort in eine Tierklinik.
Voller Schmerzen kauert die verletzte Hündin auf dem Boden. Foto: Frieden für Pfoten e. V.
Schnell wieder auf die Beine kommen
In der Klinik wird die noch namenlose Hündin sofort gründlich untersucht. Ihre Verbrennungen sind stark, aber nicht lebensbedrohlich. Sie ist sehr schwach, doch mit nahrhaftem Futter und guter Pflege wird sie wieder gesund werden. Akrivi ist erleichtert: Sie hat die Hündin rechtzeitig gefunden, so dass sie eine Chance hat.
Sie erhält Medikamente gegen ihre starken Schmerzen und ihre vier Pfoten werden gesäubert, behandelt und verbunden. Bis die ehemalige Straßenhündin wieder unbeschwert laufen und durch die Gegend tollen kann, wird es aber noch eine Weile dauern. Bis dahin ist der Vierbeiner auf menschliche Hilfe angewiesen. Akrivi informiert eine befreundete Tierschützerin. Eri nimmt die Hündin sofort in ihr privates Tierheim auf, wo sie nun endlich auch einen Namen erhält: Millie.
Aus Katastrophe wird Happy End
Die schöne Millie erholt sich von Tag zu Tag mehr. Sie hat nun nicht nur einen Namen, sondern auch Menschen, die sich verlässlich um sie kümmern. In dieser Atmosphäre blüht die ehemalige Straßenhündin regelrecht auf. Was Millie nicht weiß: Das ganz große Glück wartet noch auf sie!
Eine Familie aus Großbritannien wurde auf Millies Geschichte aufmerksam und möchte sie nun adoptieren. Schon bald fahren ihre neuen Menschen persönlich nach Griechenland, um Millie abzuholen, damit sie für immer geliebt und in Sicherheit leben kann.
Inzwischen sind die meisten Feuer gelöscht, doch Tiere vor Ort brauchen weiterhin unsere Hilfe. Foto: Frieden für Pfoten e. V.
Hilfe für Brandopfer
Die Tierschützerinnen Akrivi und Eri widmen schon seit vielen Jahren ihr Leben dem Tierschutz in Griechenland. Dank ihres Einsatzes konnten schon etliche Vierbeiner gerettet werden. Unterstützt wird ihre Tierschutzarbeit vom deutschen Tierschutzverein Frieden für Pfoten e. V., dessen Vereinsvorsitzende sich direkt beim Ausbruch der Waldbrände im Mittelmeerraum mit einem Hilfegesuch an VETO wandte.
Millie steht beispielhaft für viele Hunde, Katzen und andere Vierbeiner, die das Feuer dank der Hilfe von Tierschützer:innen überlebt haben. Doch viele von ihnen müssen auch jetzt noch medizinisch versorgt und natürlich gefüttert werden. Mit deiner Spende trägst auch du dazu bei, dass Happy Ends wie das von Millie möglich sind.