Magazin · Katzen-Ratgeber · 18. März 2024 · 6 Min. Lesezeit
Erstausstattung für eine Katze: Infos und Checkliste
Was gehört alles in eine Erstausstattung für Katzen? Mit welchen Kosten musst du rechnen? In unserer Checkliste erfährst du, was eine Katze in deiner Wohnung braucht und wie du dich auf ihren Einzug vorbereiten kannst.
Gemütliche Liegeplätze sorgen bei deiner Katze für Wohlbefinden und Entspannung. Foto: VETO
Wenn eine Katze in dein Zuhause einzieht, solltest du einige Vorbereitungen treffen. Denn um eine artgerechte Haltung zu garantieren, gilt es, die Bedürfnisse deines neuen Mitbewohners zu befriedigen. Doch was braucht eine Katze, damit sie sich in ihrem neuen Zuhause wohlfühlt? Die Antwort auf diese Frage kann individuell ganz unterschiedlich ausfallen. Denn: Katze ist eben nicht gleich Katze.
Selbstbewusst und aufgeweckt oder ruhig und ängstlich? Individuelle Bedürfnisse deiner Katze erkennen
Wie wir Menschen haben auch Tiere individuelle Charaktereigenschaften. Was der einen Katze im Alltag vielleicht enorm wichtig ist, interessiert die andere eher weniger. Um dein Zuhause bestmöglich für den Einzug deines neuen Mitbewohners vorzubereiten, kannst du versuchen, bereits vorab den Charakter der Katze einzuschätzen und die Vorbereitungen dementsprechend anzupassen. Wie verhält sich die Katze etwa dir gegenüber bei den Vortreffen? Ist sie neugierig und selbstbewusst und eher zurückhaltend und unsicher?
Um Rückschlüsse auf charakterbedingte Bedürfnisse der Katze ziehen zu können, kannst du auch im Tierheim oder der Pflegestelle nach einer Einschätzung fragen. In der Zeit, die deine Katze dort verbracht hat, konnten vielleicht schon aufschlussreiche Beobachtungen gemacht werden.
Checkliste: Das sollte eine Erstausstattung für Katzen beinhalten
Obgleich die Bedürfnisse deiner Katze ein Stück weit vom Charakter abhängen, gibt es eine gewisse Grundausstattung, die für eine artgerechte Haltung essenziell ist. Mit diesem Zubehör schaffst du die Basis, dass sich deine neue Katze in deiner Wohnung wohlfühlt und wirst ihr in Sachen Schlafmöglichkeiten, Fellpflege und Co. gerecht.
1. Transportbox für den sicheren Weg ins neue Zuhause
Um deine Katze sicher in ihr neues Zuhause zu bringen, benötigst du eine spezielle Transportbox für Tiere. Achte bei der Größe des Modells darauf, dass deine Katze genügend Platz hat, um sich hinzulegen, zu stehen und zu drehen. Stelle bei der Wahl der Transportbox zudem unbedingt sicher, dass die Luftzufuhr ausreichend vorhanden ist. Die Transportbox wirst du auch später noch öfter in Gebrauch haben, etwa für routinemäßige Besuche in der Tierklinik. Daher solltest du auf eine gute Mischung aus Robustheit und Gewicht achten, sodass die Box zwar stabil, jedoch auch noch gut zu tragen ist.
Transportboxen gibt es aus verschiedenen Materialien. Egal für welches du dich entscheidest, solltest du darauf achten, dass sich die Katze im Inneren der Box nicht an scharfkantigen oder spitzen Teilen verletzen kann. Die Transportbox sollte zudem einen sicheren Schließmechanismus haben, sodass deine Katze nicht ausbrechen kann.
Damit die Katze beim Transport in der Box nicht herumrutscht, kannst du diese mit einem Handtuch oder einer Decke auslegen. So ein Transport ins neue Zuhause kann für das Tier schon mal stressig sein. Um eine aufwendige Reinigung der Box zu umgehen, wenn sich deine Katze erleichtern muss, kannst du die Box auch mit Welpenunterlagen auslegen.
Wenn du die Katze mit dem Auto transportieren möchtest, solltest du darauf achten, die Box über ein spezielles Gurtführungssystem wie für Kindersitze oder mit dem Anschnallgurt abrutschfest zu sichern, sodass weder für die Katze noch für die anderen Mitfahrer:innen eine Gefahr besteht.
2. Das richtige Futter für deine neue Katze
Für eine artgerechte Haltung ist die Versorgung mit dem richtigen Futter essenziell. Um Verdauungsprobleme zu vermeiden, solltest du deiner Katze in der Anfangszeit möglichst das Futter geben, das sie bereits im Tierheim oder der Pflegestelle bekommen hat. Informiere dich also am besten im Vorfeld, damit du schon einmal das bisherige Futter besorgen kannst, bevor deine Katze einzieht.
Eine Futterumstellung solltest du nur langsam vornehmen und erst, wenn sich deine Katze etwas eingewöhnt hat. Mische das neue Futter dazu schrittweise unter das bisherige Futter und erhöhe nach und nach den Anteil des neuen Futters. Plane ungefähr eine Woche für die Umstellung vom bisherigen zum neuen Futter ein.
Reinen Wohnungskatzen sollte zusätzlich Katzengras angeboten werden. Dieses sorgt dafür, dass Haarballen hochgewürgt und erbrochen werden können. Werden Katzen die Haarballen nicht los, drohen gesundheitliche Probleme.
Katzengras ist für die Gesundheit von reinen Wohnungskatzen essenziell. Foto: Shutterstock
3. Geeignete Futternäpfe für deine Katze
Futternäpfe für Katzen gibt es in unterschiedlichen Größen und Materialien. Bei der Wahl kannst du beispielsweise darauf achten, dass die Näpfe spülmaschinenfest sind, das erleichtert die regelmäßige Reinigung. Für Wasser und Futter solltest du zwei verschiedene Näpfe bereitstellen.
Manche Katzen mögen es nicht, wenn beim Fressen ihre Schnurrhaare an den Napfrand stoßen. Solltest du bei deiner Katze beobachten, dass sie dies stört, kannst du anstatt eines Futternapfes auch einen flachen Teller benutzen.
Alternativ zu einem Napf für das Trinkwasser deiner Katze, kannst du auch einen Trinkbrunnen verwenden – manche Katzen lieben fließendes Wasser.
4. Katzentoilette, Schäufelchen und Katzenstreu
Katzentoiletten gibt es in verschiedenen Ausführungen, ob offen, mit Haube oder auch mit Schwingdeckeltür. Auch bei der Wahl der Katzentoilette solltest du dich anfangs daran orientieren, was deine Katze vielleicht schon kennt. Möchtest du später auf eine Variante mit Schwingdeckeltür umstellen, kannst du die Tür anfangs noch mit Klebeband befestigen und deine Katze erst nach und nach an den Mechanismus gewöhnen.
Hinsichtlich der Wahl der passenden Größe und Ausführung der Katzentoilette ist stets das Alter der Katze zu berücksichtigen. Wenn ein junges Kätzchen einzieht, sollte bereits die Größe mitbedacht werden, welche die Katze im Erwachsenenalter erreicht. Sowohl bei jungen Kätzchen als auch bei Senioren ist jedoch auf einen flachen Rand der Katzentoilette zu achten, damit die Katze die Toilette problemlos betreten kann.
Neben der Toilette benötigst du zudem ein Schäufelchen zur Reinigung sowie Katzenstreu. Auch beim Katzenstreu kannst du dich erst einmal daran orientieren, was die Katze bereits kennt.
5. Ein gemütlicher Schlafplatz für deine Katze
Deine Katze wird sich sicherlich zusätzliche Ruheplätze in deiner Wohnung suchen, du solltest ihr jedoch mindestens ein Katzenkörbchen als gemütlichen Schlafplatz zur Verfügung stellen. Achte bei der Wahl des Körbchens darauf, dass es gut zu reinigen ist.
Die meisten Katzen lieben es, etwas erhöht zu liegen. Neben einem ruhigen Schlafplatz kannst du deshalb beispielsweise eine Fensterbank oder eine andere erhöhte Stelle in deiner Wohnung mit einer kleinen Decke oder einem Kissen gemütlich gestalten. Deine Katze wird den erhöhten Liegeplatz sicherlich gerne annehmen.
Ist deine Katze noch eher zurückhaltend und ängstlich, freut sie sich sicherlich über zusätzliche höhlenartige Rückzugsmöglichkeiten.
6. Ein stabiler Kratzbaum
Auch auf einem Kratzbaum lässt es sich gut erhöht liegen und entspannen. Ein stabiler Kratzbaum ermöglicht es deiner Katze jedoch auch zu klettern, zu kratzen und sich generell zu beschäftigen. Kratzbäume gibt es in verschiedenen Größen, Materialien und mit unterschiedlichen Bestandteilen. Bei der Wahl solltest du darauf achten, dass sich deine Katze nicht an abstehenden Tackerklammern, Nägeln oder Ähnlichem verletzen kann.
Der Kratzbaum sollte generell stabil gebaut sein, sodass er nicht etwa bei einem Sprung der Katze umfällt. Denn: Der Kratzbaum ist für die Katze Ruhemöglichkeit und Abenteuerspielplatz zugleich.
Der Baum sollte so groß sein, dass deine Katze mindestens an einer Stelle aufrecht stehend kratzen kann. Zieht ein junges Kätzchen oder ein Senior ein, sollten die Liegemöglichkeiten weit unten angebracht sein. Achte zudem darauf, dass etwaig verwendetes Holz nicht chemisch behandelt ist.
7. Geeignetes Spielzeug sorgt bei deiner Katze für Abwechslung und Bewegung
Neben einem Kratzbaum bietet auch geeignetes Spielzeug für die Katze Bewegung und Beschäftigung. Mit Spielzeug hast du zudem die Möglichkeit, aktiv mit deiner Katze zu interagieren, denn so ein Spiel macht zu zweit gleich viel mehr Spaß. Bei jungen Kätzchen ist der Spieltrieb meist noch besonders hoch, doch auch ältere Katzen lassen sich mit dem richtigen Equipment oftmals noch fürs Laufen, Jagen und Fangen begeistern.
In der freien Natur sind es überwiegend Mäuse, jedoch auch Insekten und kleine Vögel, die den Jagdinstinkt und den Spieltrieb der Katze befriedigen. Spielzeuge wie Fellmäuse, Spielangeln und Bälle versuchen, die ursprüngliche Beute nachzuahmen, um die Katzen auch in der Wohnung zum Jagen zu animieren.
Welche Art von Spielzeug Katzen besonders mögen, ist meist ganz individuell — da hilft es nur, Angel, Ball und Co. auszuprobieren. Beim Kauf solltest du darauf achten, dass das Spielzeug nicht aus leicht verschluckbaren Bestandteile besteht und gut verarbeitet ist. Bei batteriebetriebenen Spielsachen wie selbst rollenden Bällen ist sicherzustellen, dass die Katze nicht an die Elektronik gelangen kann. Generell solltest du deine Katze mit den Spielsachen jedoch nicht unbeobachtet lassen.
Spielangeln für Katzen können mit einem Stab und ein paar Schnüren oder Federn auch fix selbst gebastelt werden. Foto: VETO
8. Das richtige Equipment für die Fellpflege
Katzen kümmern sich zwar auch selbst um die Fellpflege, gerade Langhaar- oder Halblanghaarkatzen sind dabei jedoch auf Unterstützung angewiesen. Und auch jene mit kurzem Fell freuen sich vielleicht über Pflege- und Massageeinheiten. Je nach Fellart gibt es verschiedene Bürsten und Kämme, die gut geeignet sind.
Generell sollten bei langem Fell auch die Zinken etwas länger sein als jene für Kurzhaarkatzen. Um eine geeignete Bürste zu finden, kannst du dich auch im Fachhandel beraten lassen.
9. Sicherheit der Katze in der Wohnung gewährleisten
Wenn das erste Mal eine Katze bei dir einzieht, solltest du deine Wohnung und deinen Balkon zuvor katzensicher machen. Es gilt, das neue Zuhause unbedingt auf den neuen Mitbewohner vorzubereiten und etwaige Gefahrenquellen zu entfernen. Diese stellen unter anderem Kippfenster, Herdplatten und offene Toiletten dar.
Deinen Balkon solltest du unbedingt mit einem speziellen Katzennetz absichern, damit deine Katze nicht aus großer Höhe abstürzen kann. Stelle ebenso sicher, dass sich keine für Katzen gefährlichen Pflanzen und Lebensmittel in Reichweite befinden.
Erstausstattung für Katzen: Mit diesen Kosten solltest du rechnen
Die einzelnen Bestandteile der Erstausstattung für deine Katze gibt es natürlich in ganz unterschiedlichen Preissegmenten. Gerade bei Kratzbäumen ist die Spanne zwischen den günstigen Varianten und jenen im höheren Preissegment besonders groß. Um alle Bestandteile abzudecken, die deine Katze braucht, solltest du jedoch mit 150 bis 200 Euro rechnen.
Nicht alles muss natürlich neu sein. Vielleicht gibt es in deinem Freundes- und Bekanntenkreis Katzenhalter:innen oder jene, die es einmal waren. Wird ein Spielzeug oder ein Kratzbaum nicht mehr benötigt, können die Sachen bei dir eine zweite Verwendung finden. Gebrauchten Katzenzubehör gibt es teilweise auch bei Online-Börsen günstig zu erwerben.
Wie hoch sind die Kosten für eine Katze im Monat?
Die Höhe der monatlichen Kosten, die beispielsweise für Futter und Katzenstreu anfallen, hängt unter anderem vom Alter, der Größe und dem Gesundheitszustand deiner Katze ab. In der Regel belaufen sich die Kosten für eine Katze im Monat auf rund 30 bis 50 Euro.
Es ist sinnvoll, monatlich auch einen gewissen Betrag zur Seite zu legen, sodass du auch im Fall einer Krankheit gewappnet bist und deine Katze optimal versorgen kannst.
Was kostet der erste Tierarztbesuch bei Katzen?
Wenn du dich dazu entschieden hast, einer Katze ein neues Zuhause zu schenken, steht neben der Eingewöhnung auch der erste Tierarztbesuch an. Bei diesem kann der allgemeine Gesundheitszustand deiner neuen Katze beurteilt werden. Gleichzeitig kannst du Fragen oder Beobachtungen, die seit dem Einzug deiner Katze aufgekommen sind, mit deinem:r Tierärzt:in teilen.
Wie die Kosten für die einzelnen Behandlungen von Tierärzt:innen berechnet werden, wird durch die sogenannte Tierärztegebührenordnung geregelt. Diese wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft erlassen, die letzte Anpassung erfolgte 2022. Unter Berücksichtigung der Schwierigkeit der Leistungen, des Zeitaufwands und Zeitpunktes sowie der örtlichen Verhältnisse können die Tierärzt:innen entscheiden, ob sie die Leistung nach dem einfachen, zweifachen oder dreifachen Gebührensatz berechnen. Im Notdienst kann ein vierfacher Gebührensatz abgerechnet werden.
Kosten für eine allgemeine Untersuchung
Stellst du deine Katze das erste Mal bei deinem:r Tierärzt:in vor, wird zunächst eine allgemeine Untersuchung durchgeführt, um den Gesundheitszustand zu kontrollieren. Laut der Gebührenordnung fallen für eine allgemeine Untersuchung mit Beratung je nach Gebührensatz zwischen 23,62 und 70,86 Euro an.
Kosten für die Impfung deiner Katze
Nach der Grundimmunisierung, die in der Regel im Alter von acht, zwölf und 16 Wochen erfolgt, steht die jährliche Auffrischung der Impfung an. Je nach Gebührensatz kostet die Impfung bei einer Katze zwischen 11,50 und und 34,50 Euro.
Kosten für die Entwurmung
Die Kosten für eine Wurmkur richten sich nach der Art des Medikaments. Entwurmungen beziehungsweise Parasitenprophylaxe gibt es beispielsweise in Form von Tabletten, Spot-On-Lösungen, Pasten oder Injektionen. Erstere sind bereits für wenige Euros erhältlich. Muss die Wurmkur mittels einer Injektion durch eine:n Tierärzt:in erfolgen, summieren sich die Kosten für eine allgemeine Untersuchung, die Injektion und das verwendete Medikament. Insgesamt muss hier dann mit rund 40 bis 50 Euro gerechnet werden.
Kosten für das Chippen deiner Katze
Die Kosten für das Chippen der Katze setzen sich aus den Materialkosten für den Chip sowie den Behandlungskosten zusammen. Ein Haustierchip kostet je nach Hersteller zwischen 30 und 60 Euro. Für die Implantation des Chips fallen je nach Gebührensatz zwischen 10,24 und 30,72 Euro an.
Kosten für eine Kastration
Für die reinen Operationskosten bei einer Kastration werden laut Gebührenordnung bei Katern bei einfacher Satzung 30,32 Euro fällig. Bei Kätzinnen kostet die Kastration (Ovariohysterektomie) bei einfacher Satzung 89 Euro. Zu diesen reinen OP-Kosten kommen weitere Posten, wie etwa eine allgemeine Untersuchung, die Verabreichung des Narkosemittels sowie Verbrauchsmaterial wie Handschuhe, Spritzen und Tupfer hinzu. Insgesamt ist so bei einer Kastration eines Katers mit rund 110 Euro, bei Kätzinnen mit rund 185 Euro zu rechnen.