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Pflegestelle für Hunde werden: Voraussetzung, Aufgaben, Kosten

Die Arbeit als Pflegestelle für Hunde ist von großer Bedeutung im Tierschutz. Welche Voraussetzungen du brauchst, um selbst Pflegestelle zu werden, wer die Kosten trägt und welche Aufgaben auf dich zukommen, erfährst du im Beitrag.

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Tierschutzhunde finden bei Pflegestellen ein Zuhause, bevor sie in ihre endgültigen Familien vermittelt werden. Foto: Shutterstock

 
 
 
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Nach der Ankunft in der Pflegestelle sind viele Hunde erst noch zurückhaltend und ängstlich. Foto: Shutterstock

 
 
 
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Pflegestellen lernen die Verhaltensweisen des Hundes hautnah kennen und können ihre Erfahrungen mit den möglichen Adoptant:innen teilen. Foto: Shutterstock

 
 
 
 
 
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Bei einem gemeinsamen Spaziergang können sich die potentiellen Adoptant:innen ein Bild von den Verhaltensweisen des Hundes machen. Foto: Shutterstock

 
 
 

FAQ - Weitere Fragen zum Thema Pflegestelle

  • Was passiert, wenn die Adoption nicht gepasst hat und der Hund zurück muss?

    Die Arbeit als Pflegestelle ist ein wichtiger Hebel, um Rückgaben zu vermeiden. Wenn sich dennoch herausstellen sollte, dass Hund und Mensch nicht zusammenpassen oder unvorhersehbare Ereignisse eintreten, sollte die Pflegestelle immer die Möglichkeit offenhalten, den Hund umgehend zurückzunehmen.Dieser Umgang ist bei seriösen Tierschutzvereinen Standard, da weder Hund noch Mensch unnötig lange unter einer belastenden Situation leiden sollen. Wenn bereits einige Zeit nach der Vermittlung vergangen ist und eventuell bereits ein neuer Pflegehund die Stelle besetzt, sollte es vereinsintern alternative Pflegeplätze geben.

  • Wie lange bleiben die Hunde auf der Pflegestelle?

    Die Dauer des Aufenthalts der Hunde auf einer Pflegestelle variiert stark. Sie hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise der Anpassungsfähigkeit des Hundes und den Empfehlungen der Pflegeperson. Im Durchschnitt bleiben Hunde jedoch etwa ein bis drei Monate auf einer Pflegestelle. Dennoch kann dieser Zeitraum auch erheblich länger sein, wenn sich der Hund als schwierig vermittelbar herausstellt. Dieser Umstand sollte bei der Entscheidung, als Pflegestelle tätig zu werden, berücksichtigt werden.

  • Kann ich einen Pflegehund zu meinem eigenen Hund nehmen?

    Wenn du bereits einen Hund in deinem Haushalt hast, sollte grundsätzlich die Möglichkeit bestehen, die beiden Hunde räumlich zu trennen. Dies ist besonders am Anfang wichtig und wenn es sich um kranke oder noch nicht sozialisierte Hunde handelt. So kann ohne Druck auf die Bedürfnisse aller Lebewesen im Haushalt eingegangen werden.In vielen Tierschutzvereinen ist es sogar recht häufig, dass Pflegestellen bereits einen eigenen Hund haben, bevor ein Pflegehund aufgenommen wird. Ein souveräner Ersthund kann dem Pflegehund auch helfen, sich einzufinden. Es ist entscheidend, dass du deinen eigenen Hund gut einschätzen kannst und weißt, mit welchen Hunden er gut auskommt. Dennoch solltest du darauf vorbereitet sein, dass die Zusammenführung nicht immer reibungslos verläuft.In solchen Situationen ist es von Vorteil, wenn der Tierschutzverein über guten Kontakt zu professionellen Hundetrainer:innen verfügt und die Vergesellschaftung der Hunde begleitet wird. In solchen Fällen kannst du jederzeit Unterstützung und Rat einholen.
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  • Darf ich den Pflegehund auch behalten?

    Es kann vorkommen, dass sich ein Pflegehund so tief in das Herz der Pflegestelle schleicht, dass der Wunsch entsteht, ihn dauerhaft in die eigene Familie aufzunehmen. Dies ist grundsätzlich möglich. Eine Auswirkung davon ist allerdings, dass in diesem Fall die Pflegestelle nicht weiter zur Verfügung steht und keine weiteren Hunde zur Vermittlung nachrücken können. Das Stichwort „Pflegestellenversager:in“ ist jedoch mit einem Augenzwinkern unter Tierschützenden gut bekannt.Einige Tierschutzvereine bieten die Option einer sogenannten „Pflegestelle mit Option“ an. Dabei signalisieren potenzielle Adoptant:innen im Voraus ihr Interesse an der Adoption eines Hundes, möchten jedoch zunächst als Pflegestelle starten, um festzustellen, ob der Hund gut in ihr Leben passt.

  • Kann man auch Geld als bezahlte Pflegestelle verdienen?

    Die Tätigkeit als Pflegestelle erfolgt in der Regel ehrenamtlich und wird nicht entlohnt. In einigen wenigen Fällen gibt es professionelle Hundefachkräfte wie Trainer:innen oder Tierpfleger:innen, die sich auf schwierige Fälle spezialisiert haben und beruflich mit Pflegehunden arbeiten.Diese Fachkräfte kooperieren mit Tierschutzvereinen und erhalten eine Vergütung für ihre Dienste. Diese Praxis ist jedoch eher selten und entwickelt sich in der Regel aus langjähriger Erfahrung und Zusammenarbeit im Bereich des Tierschutzes.

Autor Lea Birnstein
Verfasst von: Lea Birnstein

Tierschutz ist auch Aufklärung – als Hundetrainerin sehe ich es als große Chance, mit VETO mein fachliches Wissen weitergeben zu können. Mein größter Wunsch ist dabei, Verständnis für die Bedürfnisse von Hund und Katze zu schaffen.