Magazin · Erfolge und Happy Ends · 26. Juli 2024 · 4 Min. Lesezeit
Endlich ohne Schmerzen: Schwer verletzte Galgos können dank Spenden geheilt werden
Während und nach der alljährlichen Jagdsaison werden in Spanien unzählige Galgos und andere Jagdhunde mit schweren Verletzungen ausgesetzt oder an Tierheime übergeben. Dank der Spenden, die mit der VETO-Rettungsmission „Galgo“ gesammelt wurden, können sie medizinisch versorgt werden. Lies hier, wie sich die Leben von drei Galgos zum Guten gewandt haben.
Dank der erfolgreichen VETO-Rettungsmission „Galgo" konnten viele verletzte Galgos medizinisch behandelt werden. Foto: Far from Fear e. V.
Zehntausende Jaghunde werden in Spanien jedes Jahr von Jägern aussortiert. Galgos, Podencos und andere Hunderassen werden massenhaft für die Jagd gezüchtet. Wenn die Hunde nicht mehr den Erwartungen der Jäger entsprechen und aus ihrer Sicht nicht mehr jagdtauglich sind, wird sich ihrer einfach entledigt. Wenn die Hunde Glück haben, werden sie im Tierheim abgegeben. Doch viele Jäger kümmern sich nicht einmal um eine Unterbringung, wenn sie die Hunde nicht mehr nutzen können. Unzählige Galgos und andere Jagdhunde werden einfach ausgesetzt und ihrem Schicksal überlassen.
Viele von ihnen sind schwer verletzt – ob durch Misshandlungen ihrer früheren Halter:innen, Verletzungen, die sie sich bei der Jagd zugezogen haben oder da sie auf der Straße von einem Auto erfasst wurden. Die traumatisierten Hunde müssen dringend medizinisch versorgt werden. Doch komplizierte Eingriffe verursachen schnell Kosten von mehreren Tausend Euro. Die Tierschutzvereine, die sich der aussortierten Hunde annehmen, können diese hohen Kosten unmöglich allein stemmen.
Deshalb wurde die VETO-Rettungsmission „Galgo“ ins Leben gerufen. Gemeinsam mit unserer starken Community konnten wir in nur zwei Wochen 104.000 Euro für zwölf Tierschutzvereine in Spanien sammeln. Dank der VETO-Rettungsmission „Galgo” können die Tierschutzvereine die verletzten Tiere behandeln lassen und so ihr Leben retten.
Die Verletzungen und Geschichten der Jagdhunde sind dabei ganz unterschiedlich. Doch eins haben die Hunde gemeinsam: Durch die Spenden können ihre schweren Verletzungen geheilt werden und sie sind bereit für ein neues Leben. Das zeigen drei Rettungsgeschichten aus Spanien.
Angefahren und schwer verletzt zurückgelassen: Die Geschichte von Galgo-Hündin Dulce
Dulce wurde wohl ausgesetzt und einfach ihrem Schicksal überlassen. Auf der Straße ist die Galgo-Hündin den Gefahren schutzlos ausgeliefert. In Sevilla wird sie von einem Auto erfasst und schwer verletzt zurückgelassen.
Zum Glück bemerken Anwohner die Hündin und alarmieren das Team der Auffangstation der Fundación Benjamín Mehnert. Die Tierschützer:innen zögern keine Sekunde und retten die schwer verletzte und ausgemergelte Hündin.
Bei Untersuchungen werden gleich zwei Knochenbrüche an einem von Dulces Beinen festgestellt. Die Galgo-Hündin muss dringend operiert werden.
Dank der finanziellen Unterstützung konnte Dulce medizinisch behandelt werden. Foto: Far from Fear e. V.
Allein dieser Eingriff kostet 1.102 Euro. Aufgrund der Schwere der Verletzung folgt ein langwieriger Heilungsprozess. In der Auffangstation kümmern sich die Tierschützer:innen intensiv um Dulce, geben ihr täglich therapeutische Heilbäder und erneuern den Wundverband.
Nicht nur der Pflegeaufwand, sondern auch die Kosten für die medizinische Behandlung stellen die Tierschützer:innen vor eine enorme Herausforderung.
Durch die VETO-Rettungsmission „Galgo“ konnte der Tierschutzverein Far from Fear die Kosten für die Operation von Dulce übernehmen und der Hündin so nach all dem Leid den Start in ein neues Leben ermöglichen.
Endlich schmerzfrei: Galgo Grobi hat seine Lebensfreude zurück
Grobi wurde den Tierschützenden des Vereins Tierschutz Spanien von einem Jäger übergeben, der den jungen Galgo nicht mehr wollte. Man sagte den Tierschützer:innen, Grobi sei in eine Beißerei geraten, allerdings wies er keinerlei Bisswunden auf. Stattdessen war sein Vorderlauf völlig zertrümmert.
Wie auch immer es zu der schweren Verletzung kam, für die Tierschützer:innen steht fest: Sie müssen dem jungen Hund helfen.
Die komplizierte Fraktur an Grobis Bein sollte mit Platten gerichtet werden, doch bei der Operation stellt sich heraus, dass das Gewebe stark entzündet ist. Zudem ist bereits ein Teil des Zellgewebes abgestorben. Den Veterinären bleibt deshalb keine andere Möglichkeit, als Grobis Bein zu amputieren.
Grobis Schicksal ist leider kein Einzelfall. Galgos zeichnen sich durch ihre Schnelligkeit aus. Bei der enormen Geschwindigkeit, die die Windhunde bei der Jagd aufnehmen, kommt es häufig zu so schweren Verletzungen, dass den Hunden nur noch durch eine Amputation geholfen werden kann.
Doch Grobi zeigt auch, dass die Hunde trotz dieser folgenreichen Diagnose nicht aufgeben, wenn sie denn nur die Chance auf ein neues Leben bekommen. Der Galgo-Rüde übersteht die Operation gut und gewöhnt sich schnell an das Leben auf drei Beinen.
„Grobis übersprudelnde Lebensfreude ist davon nicht beeinträchtigt! Es ist wirklich erstaunlich, wie gut er bereits kurze Zeit nach dem Eingriff mit seiner neuen Situation zurechtkommt.“
Frohnatur Grobi lässt sich durch die Beinamputation nicht aufhalten. Foto: Tierschutz Spanien e. V.
Der junge Rüde hat trotz des Handicaps genauso viel Spaß am Rennen wie Hunde mit vier Beinen und der Zuneigung zu Menschen haben seine früheren Erfahrungen keinen Abbruch getan.
„Seine Vergangenheit hat ihn nicht gebrochen, ganz im Gegenteil. Er weiß genau, dass wir es gut mit ihm meinen und gibt uns alle Liebe doppelt und dreifach zurück.“
Durch die Behandlung kann Grobi nun ein schmerzfreies Leben führen und dieses endlich genießen.
„Sein Leben fängt gerade erst an und soll nur noch das Allerschönste für ihn bereithalten.“
Curretes Leben sollte enden: Spenden konnten das verhindern
Wenn es nach dem Halter von Currete gegangen wäre, wäre der junge Rüde heute nicht mehr am Leben. Der spanische Jäger suchte mit seinem schwer verletzten Galgo eine Tierklinik in San Juan de Alcazar auf. Doch nicht, um seinen Hund behandeln zu lassen. Er verlangte stattdessen, dass der Galgo eingeschläfert wird, weil er nicht bereit war, die Kosten für die medizinische Versorgung zu übernehmen.
Spenden retten Curretes Leben. Foto: TSV Galgo-Friends e. V.
Die Tierärzte informieren Loli Cantero, die Leiterin des örtlichen Tierheims, über die Situation. Currete hat Glück im Unglück. Loli Cantero übernimmt den ungewollten Hund und dessen medizinische Versorgung.
Currete ist schwer verletzt. Sein Ellbogen ist gebrochen und muss operiert werden. Die Kosten für die medizinische Behandlung in der Klinik: 1.669 Euro.
Bei der Operation wurde Curretes Bein unter anderem mit zwei Platten stabilisiert. Foto: TSV Galgo-Friends e. V.
Das Tierheim von Loli Cantero wird vom deutschen Verein TSV Galgo-Friends unterstützt. Durch die VETO-Rettungsmission „Galgo” kann der Verein für die Behandlungskosten aufkommen und Currete ein neues Leben schenken.
Die Tierschützer:innen vor Ort tun alles, damit Curretes Verletzung heilt und er endlich ein unbeschwertes Hundeleben führen kann. Durch regelmäßige Physiotherapie macht der Galgo-Rüde nach der Operation gute Fortschritte und das Tierheimteam ist zuversichtlich, dass er bald wieder problemlos auf vier Pfoten unterwegs sein wird. Currete lebt in einer privaten Pflegestelle und wird dort liebevoll betreut und bei seiner Rehabilitation unterstützt.
Der VETO-Notfallfonds: Lebensrettende Hilfe in Notfällen
Die Geschichten von Dulce, Grobi und Currete zeigen, dass sich die Kosten für aufwändige Behandlungen und komplizierte Eingriffe oftmals auf mehrere Hundert, wenn nicht gar Tausende Euro belaufen können.
Ohne Unterstützung können die Tierschutzvereine die Kosten für diese medizinischen Notfälle unmöglich stemmen.
Genau hier setzt der VETO-Notfallfonds an. Mit diesem kannst du die Tierschutzvereine dabei unterstützen, die Kosten für die medizinische Behandlung ihrer Schützlinge aufzubringen. Hilf mit und nimm den Tierschützer:innen vor Ort die Angst, einem Tier aus finanziellen Gründen nicht helfen zu können. Gemeinsam tun wir alles, um den verletzten Tieren ein Leben ohne Schmerzen zu ermöglichen. Gemeinsam bewegen wir Tierschutz.