Magazin · Erfolge und Happy Ends · 17. Januar 2024 · 4 Min. Lesezeit
Aussortiert und zum Sterben zurückgelassen: Für Sandy kommt die Rettung gerade noch rechtzeitig
Schwerverletzt wird Sandy auf einer Straße in Spanien gefunden. Für die Tierschützer:innen steht fest: Sie tun alles, um die aussortierte Jagdhündin wieder zu Kräften zu bringen. Lies hier, wie sich das Blatt für die Galgo-Hündin wendet und sie durch die Tierschützenden ihr Glück findet.
Nach langem Leidensweg wird Sandy heute endlich geliebt. Foto: VETO
Schwerverletzt zurückgelassen. Auf einer Straße im Süden Spaniens. Inmitten ihres Blutes auf dem Asphalt. So wurde Sandy gefunden. Die Galgo-Hündin hatte noch immer eine Schlinge um den Hals – sie war wohl zum „Klavierspielen“ aufgehangen worden. Bei der grausamen, doch leider verbreiteten Methode werden aussortierte Jagdhunde an einem Baum erhängt. In letzter Minute konnte Sandy wohl ihrem Schicksal noch entkommen. In diesem Zustand wird sie zur Auffangstation der Fundación Benjamín Mehnert in Sevilla gebracht.
In der Tierklinik der Auffangstation wird ein Knochenbruch in Sandys Vorderbein festgestellt. Obgleich es sich um einen vermeintlich einfachen Bruch handelt, ist das komplette Bein in Mitleidenschaft gezogen. Die starke Schwellung lässt auf eine Infektion schließen. Bei Tests der Tierärzte sind keine Anzeichen für ein Gefühlsempfinden oder Reflexe mehr in Sandys Bein feststellbar. Doch obgleich die Aussichten für Sandy nicht gut stehen, bekommt sie eine Chance – auf Heilung und ein glückliches Leben.
Unzählige Narben zeigen leidvolle Vergangenheit der Galgo-Hündin
Ein umsorgtes Leben wurde der Galgo-Hündin bislang verwehrt. Die vielen Narben auf Kopf und Körper lassen darauf schließen, dass Sandy bereits oft Schmerzen zugefügt wurden. Trotz alledem hat die Hündin ihr Vertrauen in Menschen nicht verloren, lechzt geradezu nach jeglicher Art von Zuneigung. Sie genießt die Streicheleinheiten des Klinik-Teams. Wohltuende Berührungen, die sie in ihrem Leben wohl bislang nicht kannte.
In der Auffangstation bekommt Sandy endlich Zuneigung und Streicheleinheiten. Foto: VETO
Sandys Bein wird operiert, doch die Schwellung bleibt. Das Team der Benjamín-Mehnert-Stiftung gibt noch nicht auf, tut alles, um das Bein noch zu retten. Doch es ist ersichtlich, dass Sandy trotz der medizinischen Behandlung noch große Schmerzen hat. Auch starke Schmerzmittel und Kuscheleinheiten können die Hündin kaum beruhigen. Schweren Herzens wird die Entscheidung getroffen, Sandys Bein zu amputieren. Trotz alledem versuchen die Tierschützer:innen positiv zu denken.
„Manchmal ist eine Amputation nicht nur die einzige Alternative, sondern auch die Lösung um das Leid und den Schmerz zu lindern.“
Auch nach der Amputation hat Sandy zunächst große Schmerzen. Doch die Galgo-Hündin ist eine Kämpferin und schon nach ein paar Tagen steht sie auf ihren drei Beinen, um ihre Pfleger:innen zu begrüßen.
Das Blatt der Galgo-Hündin hat sich endlich gewandt und sie ist auf dem Weg der Besserung. Die Schmerzen vergehen und Sandy wird immer munterer. Auch wenn sie im Freilauf ist, sucht sie stehts das Team der Benjamín-Mehnert-Stiftung auf. Sie folgt den Mitarbeiter:innen auf Schritt und Tritt – stehts auf der Suche nach Streicheleinheiten und Zuneigung, die sie natürlich so oft es geht bekommt.
„Sie ist eine echte Kämpferin, doch die Liebe, die sie hier bekommt, ist der Schlüssel zu ihrer Genesung.“
Sandy erholt sich nicht nur gut von ihrer Beinamputation. Rund zwei Monate nachdem sie schwerverletzt aufgefunden wurde, darf sie die Auffangstation der Benjamín-Mehnert-Stiftung verlassen. Sandy wird von einer Familie aus Malaga adoptiert. Und so wartet auf die Galgo-Hündin nach ihrem langen Leidensweg endlich ein Happy-End. Und die Retter:innen der Tierklinik verabschieden sich von der so liebgewonnen Hündin.
Mittlerweile lebt Sandy geliebt und umsorgt bei ihrer neuen Familie. Foto: Privat
Das schwere Schicksal der spanischen Jagdhunde
Der Leidensweg von Sandy – ausgesetzt und schwerverletzt dem Tode überlassen – ist leider keine schreckliche Ausnahme, sondern ein Schicksal, mit dem die Tierschützer:innen in der Fundación Benjamín Mehnert täglich konfrontiert werden.
Galgos und andere Jagdhunde führen in Spanien ein leidvolles Dasein. Zunächst werden die Hunde zur traditionellen Jagd abgerichtet – oft mit brutalen Methoden. Sobald sie nicht mehr den gewünschten Erfolg und Profit erzielen, werden sie einfach aussortiert.
VETO-Spendenaktion für Galgos in Not – Für eine Chance auf Leben
Die Fundación Benjamín Mehnert arbeitet mit Tierschutzorganisationen in Europa und den USA zusammen. In Deutschland helfen unter anderem die beiden Tierschutzvereine Galgorettung Fränkisches Seenland sowie Far from Fear der spanischen Stiftung. Diese sind 2024 bei der Spendenaktion Hilfe für Galgos in Not von VETO dabei.
Durch Futter und medizinische Versorgung kommen geschundene Jagdhunde wie Sandy wieder zu Kräften. Foto: VETO
Mit der Spendenaktion sammelt VETO dringend benötigtes Futter für die Tierschutzvereine, die sich um die aussortierten Galgos kümmern. Durch den großen Vorrat an Futter können zudem mehr Mittel in dringend notwendige Operationen oder Medikamente investiert werden. Und vielen geschundenen Windhunden wie Sandy wird so das Leben gerettet. Damit ihre seelischen und körperlichen Schmerzen ein Ende haben und sie endlich eine Chance auf ein sicheres und umsorgtes Leben erhalten, das sie zweifellos alle verdient haben.