Magazin · Erfolge und Happy Ends · 15. Januar 2025 · 5 Min. Lesezeit
Eine zweite Chance: Lebensrettende Hilfe für medizinische Notfälle
Tierschutzvereine haben oft mit medizinischen Notlagen zu kämpfen und berichten uns von steigenden Tierarztkosten, die sie ohne Unterstützung nicht stemmen können. Dank der Spenden aus dem VETO-Notfallfonds können verletzte und erkrankte Tiere medizinisch versorgt und ihnen so die Chance auf ein glückliches Leben gegeben werden. Lies hier ihre hoffnungsvollen Geschichten.

Schwer verletzte Tiere wie Galgo-Rüde Jesus konnten durch die finanzielle Unterstützung aus dem VETO-Notfallfonds medizinisch behandelt werden. Foto: VETO
Die Kosten für aufwändige medizinische Behandlungen und komplizierte Eingriffe können sich oftmals auf mehrere Hundert, wenn nicht gar Tausende Euro belaufen. Ohne Unterstützung können die Tierschutzvereine in Europa die Kosten für diese medizinischen Notfälle unmöglich stemmen.
In solchen Situationen wächst für die Tierschützenden nicht nur der finanzielle Druck, sondern auch die emotionale Belastung, denn selten handelt es sich um einen einzelnen Notfall, der behandelt werden muss.
Genau hier setzt der 2024 ins Leben gerufene VETO-Notfallfonds an. Mit diesem unterstützen wir Tierschutzvereine dabei, die Kosten für die medizinische Behandlung ihrer Schützlinge aufzubringen. Gemeinsam nehmen wir so den Tierschützenden vor Ort die Angst, einem Hund oder einer Katze aus finanziellen Gründen nicht helfen zu können und tun alles, um den verletzten Tieren ein Leben in Würde zu ermöglichen.
Die Geschichten der verletzten und erkrankten Tiere sind dabei ganz unterschiedlich. Doch eins haben sie gemeinsam: Durch Spenden erhielten sie die Chance auf das Leben, das sie so sehr verdient haben – in Sicherheit und endlich ohne Schmerzen.
Paulo: Dank medizinischer Hilfe wieder mitten im Leben
Galgo-Rüde Paulo musste in seinem Leben bereits viel durchmachen. Bis auf die Knochen abgemagert und an Leishmaniose erkrankt, wurde er in Spanien auf der Straße gefunden. Vermutlich diente er zuvor als Jagdhund und wurde entsorgt, als man in ihm keinen Nutzen mehr sah.
Tierschützende des Vereins SOS Martosdogs nahmen den Jagdhund auf und kümmerten sich um ihn. Paulo kam zu Kräften und entwickelte sich auf einer Dauerpflegestelle zu einem fröhlichen, lebenslustigen Hund. Das Blatt schien sich für den ehemaligen Jagdhund gewendet zu haben.

Auf der Dauerpflegestelle lebte sich Galgo-Rüde Paulo (r.) gut ein. Foto: SOS Martosdogs e. V.
Doch dann ging es Paulo plötzlich wieder schlecht. Der sonst so verfressene Rüde hatte keinen Appetit mehr und musste sich immer wieder übergeben. Mit erhöhten Gallenwerten und einer Gelbsucht wurde Paulo in eine Tierklinik gebracht. Die Tierschützenden machten sich große Sorgen und bangten um Paulos Leben. Nach fünf Tagen erhielten sie dann endlich den lang ersehnten Anruf der Tierklinik. Durch die dortige Behandlung ging es Paulo glücklicherweise besser. Er fraß wieder und durfte abgeholt werden.
Die Kosten für die stationäre Behandlung in der Tierklinik stellten den kleinen Tierschutzverein jedoch vor enorme Herausforderungen. Bereits vor Abschluss der Behandlung beliefen sich die Kosten auf rund 2.000 Euro.
Durch finanzielle Unterstützung aus dem VETO-Notfallfonds konnte der Verein die Kosten für die Behandlung von Paulo übernehmen und dem Galgo-Rüden seine Lebensfreude zurückbringen.
„Unser lieber Kämpfer Paulo ist auf jeden Fall wieder mitten im Leben, im glücklichen Hundeleben, das er so sehr verdient.“
SOS Martosdogs e. V.
Happy End nach vielen Schicksalsschlägen: Notfallhilfe für Pechvogel Zeus
Nachdem Zeus von der Straße in Griechenland gerettet wurde, bekam er im April 2024 die Chance auf ein neues Leben in Deutschland. Doch sein Glück war nur von kurzer Dauer: Zuerst erhielt Zeus die Diagnose Leishmaniose. Kurz danach erlitt der Rüde eine schwere Darminfektion, die ihn vier Tage lang in die Tierklinik brachte. Zusätzlich ist aufgrund einer Entzündung im linken Auge Zeus‘ Sehfähigkeit eingeschränkt.
Und als wären diese Schicksalsschläge nicht genug, riss im August auch noch Zeus’ Kreuzband – eine sofortige Operation war unumgänglich, um ihm unerträgliche Schmerzen zu ersparen.

Zeus hat in seinem Leben schon viel ertragen müssen. Foto: Tiere in Not Griechenland e. V.
Insgesamt beliefen sich die Kosten für die Leishmaniose-Therapie, die Behandlung der schweren Darminfektion sowie die Kreuzband-OP auf rund 7.000 Euro. Immense Kosten, die für den Tierschutzverein Tiere in Not Griechenland und die Pflegefamilie von Zeus allein nicht zu stemmen waren.

Ende August konnte Zeus´ Kreuzband-OP durchgeführt werden. Foto: Tiere in Not Griechenland e. V.
Durch den VETO-Notfallfonds war der Verein Tiere in Not Griechenland in der Lage, die Kosten für Zeus´ Behandlung zu tragen – und für Zeus konnte ein neuer Lebensabschnitt beginnen. Der Darminfekt ist mittlerweile überstanden, die Leishmaniose derzeit stabil und die Kreuzband-OP war erfolgreich. Die eingesetzte Platte und der Meniskus werden derzeit noch beobachtet.
„Vielen Dank für die tolle Unterstützung durch den VETO-Notfallfonds. Das hat uns wirklich wahnsinnig geholfen.“
Tiere in Not Griechenland e. V.
Und nicht nur das: Durch die vielen Schicksalsschläge sind Zeus und seine Pflegefamilie so zusammengewachsen, dass entschieden wurde, dass der Rüde für immer bleiben darf.

Happy End für Zeus: Er hat sein Für-Immer-Zuhause gefunden und kann dank der medizinischen Behandlung sein Leben wieder genießen. Foto: Tiere in Not Griechenland e. V.
Lebensrettende Operation für Galgo-Rüde Jesus
Nur wenige Wochen war Jesus auf der Welt. Dann sollte sein Leben bereits enden. Der Galgo-Welpe wurde in einem dicht bewachsenen und schwer zugänglichen Gebiet in Spanien einfach ausgesetzt – zum Sterben zurückgelassen.
Doch der hilflose Welpe hatte Glück: Durch Zufall hörte ein Junge sein Wimmern und zögerte nicht. Er nahm sich Jesus an und kontaktierte das örtliche Tierheim. Das Blatt schien sich für den Welpen zum Guten gewendet zu haben, doch kurz darauf stellten Tierschützende fest, dass Jesus schwer verletzt war.
Untersuchungen in einer Tierklinik in Valencia zeigten eine schwerwiegende Wirbelsäulenverletzung, die darauf hindeutete, dass der Welpe durch die Luft geschleudert wurde und die lebensbedrohlichen Verletzungen beim Aufprall erlitt.
Die Diagnose: Jesus’ Wirbelsäule musste mit einer maßgefertigten Platte stabilisiert werden, denn jede ruckartige Bewegung hätte für den jungen Hund lebensgefährlich sein können. Um die Heilungschancen zu erhöhen, wurde entschieden, mit dem Eingriff zu warten, bis Jesus etwa ein Jahr alt ist.

Bis Jesus operiert werden konnte, musste er rund um die Uhr eine Halskrause aus Gips tragen. Foto: VETO
Während einer Tierschutz-Reise nach Spanien lernten wir Jesus selbst kennen. Der lebensfrohe Rüde mit seiner Halskrause aus Gips fiel uns direkt ins Auge und es war uns eine Herzensangelegenheit, ihm die teure Operation zu ermöglichen.
Im Oktober 2024 war es dann soweit: Jesus’ lang ersehnte OP konnte dank Unterstützung durch den VETO-Notfallfonds durchgeführt werden. Der vierstündige Eingriff verlief gut und schon zwei Tage später durfte Jesus die Klinik verlassen. Der einjährige Rüde entwickelt sich seither im Tierheim prächtig und darf endlich toben, spielen und Spaziergänge genießen.
„Jesus unser Superhero. Es ist unglaublich, wie schnell und gut er sich nach so einer großen OP erholt. Heute tobt er fast normal durchs Leben. DANKE.“
A.S.P.A. friends e. V.
Dank finanzieller Unterstützung bekam Noah eine Chance
Noahs Geschichte ist kein Happy End. Doch es ist eine Geschichte, die es zu erzählen lohnt, denn sie steht leider stellvertretend für die Schicksale unzähliger Hunde und Katzen in Europa, deren Bürde vom Leben auf der Straße trotz aller Bemühungen der Tierschützenden zu groß war.
Im Alter von nur einem Jahr wurde Noah in Thessaloniki auf der Straße angefahren und liegengelassen. Zum Glück wurde der Unfall bemerkt und die Tierschützerin Evagelia wurde informiert. Als sie vor Ort eintraf, konnte sich Noah nicht bewegen. Evagelia brachte den jungen Rüden daher sofort in die Tierklinik, wo er versorgt und stationär aufgenommen wurde.
Das von dem Unfall verursachte Leid war immens. Nach Untersuchungen stellte sich heraus, dass eines von Noahs Beinen nicht mehr zu retten war und amputiert werden musste.

Trotz aller Bemühungen der Tierschützenden ereilte Straßenhund Noah ein trauriges Schicksal. Foto: Pfotenhilfe-Thessaloniki e. V. Bobingen
Die Operation, die Noah zu einem schmerzfreien Leben verhelfen sollte, wurde angesetzt. Doch kurz vor dem OP-Termin ging es Noah plötzlich schlecht. Die Tierschützenden vor Ort brachten ihn zum Tierarzt, doch trotz zugeführter Infusionen ging es dem jungen Rüden nicht besser.

In der Tierklinik versuchte man, Noah zu helfen. Foto: Pfotenhilfe-Thessaloniki e. V. Bobingen
Der Arzt stellte fest, dass Noah wohl unter starken Bauchschmerzen litt. Er vermutete eine Krebserkrankung und setzte für den nächsten Tag einen Röntgentermin an. Doch leider überlebte Noah diese Nacht nicht und schlief für immer ein.
„Es tut mir sehr leid, dass es so gelaufen ist. Aber am meisten tut es mir für Noah leid. Er hatte einfach nie Glück im Leben und hätte es so verdient schmerzfrei zu sein.“
Pfotenhilfe-Thessaloniki e. V. Bobingen
Auch Schicksale wie jenes von Noah gehören leider zur Arbeit der Tierschutzvereine in Europa. Nicht alle ihre Schützlinge erwartet ein Happy End. Nicht allen kann geholfen werden.
Doch aufgeben ist für die Tierschützenden keine Option. Für jedes einzelne Tier tun sie alles in ihrer Macht Stehende, um ihm die Chance auf ein umsorgtes und schmerzfreies Leben zu geben. Und in diesem Kampf um das Leben der verletzten und erkrankten Tiere stehen wir den Tierschützenden mit dem VETO-Notfallfonds zur Seite.
Hilf auch du mit und nimm den Tierschützenden vor Ort die Angst, einem Tier aus finanziellen Gründen nicht helfen zu können. Gemeinsam tun wir alles, um verletzten und erkrankten Tieren wie Paulo, Zeus, Jesus und Noah ein Leben ohne Schmerzen zu ermöglichen. Gemeinsam bewegen wir Tierschutz.