Magazin · Tierschutz aktiv · 11. April 2025
· 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert am 11. April 2025
Ex-NFL-Star im Mittelpunkt eines Hundekampf-Skandals: Was der Fall LeShon Johnson offenlegt
Ein ehemaliger NFL-Profi steht im Zentrum eines Hundekampf-Skandals. Doch das Problem reicht viel weiter: Auch in Europa leiden Hunde im Verborgenen. Was Hundekämpfe wirklich bedeuten – und wie VETO hilft, die Opfer zu retten.

Illegale Hundekämpfe hinterlassen die Tiere in einem traumatisierten Zustand. Symbolfoto: VETO
Ehemaliger NFL-Spieler LeShon Johnson wegen großangelegter Hundekampf-Operation angeklagt
Fast 200 Hunde wurden im Oktober 2024 in Oklahoma von US-Behörden beschlagnahmt – ein schockierender Fall von Tierquälerei, der nun international für Aufsehen sorgt. Im Mittelpunkt des Geschehens: LeShon Johnson, ein ehemaliger Football-Profi der NFL. Ihm wird vorgeworfen, eine der größten Hundekampf-Operationen der letzten Jahre betrieben zu haben.
Die US-Bundesstaatsanwaltschaft wirft Johnson vor, unter dem Namen „Mal Kant Kennels“ systematisch Hunde für illegale Kämpfe gezüchtet, verkauft und für Wettkämpfe eingesetzt zu haben. Die Tiere, meist Pitbull-artige Hunde, wurden unter grausamen Bedingungen gehalten, gezielt auf Aggression trainiert und sollten spezielle Kampflinien weiterführen. Johnson hatte über Jahre hinweg eigene sogenannte „Blutlinien“ aufgebaut – gezielt gezüchtet für den Hundekampf. Bei einer Durchsuchung stellten Ermittler ein elektronisches Gerät sicher, das Fotos toter und verstümmelter Hunde sowie ein Bild eines Hundes auf einem Laufband enthielt. Laut Ermittlern handelt es sich um den größten Einzelfall von Hundekampf-Beschlagnahmungen auf Bundesebene.
Johnson drohen bei einer Verurteilung bis zu fünf Jahre Haft pro Anklagepunkt sowie hohe Geldstrafen. Bereits 2004 wurde er wegen ähnlicher Vorwürfe verurteilt. Die US-Justiz spricht von einem „perversen und brutalen System“, das nicht nur Tieren unvorstellbares Leid zufüge, sondern auch mit organisierter Kriminalität verknüpft sei.
Illegale Hundekämpfe: Definition, Hintergründe und weltweite Problematik
Bei Hundekämpfen werden zwei Hunde gegeneinander gehetzt – auf Leben und Tod. Dahinter steckt meist ein System aus Zucht, Training, Wetten und organisiertem Verbrechen. Die Tiere werden auf Aggression gedrillt, oft unter Einsatz brutaler Methoden, und im „Versagensfall“ getötet. Obwohl in vielen Ländern verboten, florieren Hundekämpfe weltweit – vor allem im Verborgenen.
Diese Praxis ist eng mit anderen Formen organisierter Kriminalität verknüpft: Drogenhandel, Waffenbesitz und Geldwäsche. Tiere werden grenzübergreifend gehandelt, verkauft oder online angeboten, oft im Darknet. Die Szene ist gut vernetzt, die Strafverfolgung ist schwierig und die Dunkelziffer hoch.

Auch in Europa häufen sich Fälle von organisierten Hundekämpfen. Foto: VETO
Hundekämpfe in Deutschland: Der „Friedhof der Killertiere“
Hundekämpfe sind kein neues Phänomen. Schon vor über 20 Jahren sorgte ein Fall für Entsetzen: Auf einem Privatgrundstück in Niedersachsen wurden mindestens 18 Hunde entdeckt: Getötet und verscharrt, nachdem sie für Kämpfe missbraucht worden waren. Der Täter war Teil eines Netzwerks, das im Verborgenen agierte. 2004 berichtete DER SPIEGEL unter dem Titel „Friedhof der Killertiere“ über diesen Fall und zeigte: Diese brutale Praxis hat eine dunkle Tradition – und sie existiert bis heute.
Und sie ist längst kein Randphänomen mehr. Auch in Europa häufen sich erschütternde Fälle.
Hundekämpfe in Europa heute: Von Spanien bis Deutschland
Auch wenn es in Europa strengere Gesetze gibt, ist der Hundekampf keineswegs ausgerottet. In Deutschland, Spanien, Frankreich und Rumänien wurden in den letzten Jahren mehrere Fälle aufgedeckt:
- Deutschland (2023): Mehrere Kampfhunde wurden aus der Ukraine illegal nach Berlin eingeführt und verkauft. Die Hunde stammten aus dubiosen Zuchtlinien und wurden teilweise über Online-Plattformen angeboten, obwohl die Einfuhr sogenannter Listenhunde nach Deutschland streng reglementiert ist.
- Spanien (2022): Die Polizei zerschlug einen landesweiten Hundekampf-Ring, der von Andalusien aus operierte. Bei Razzien wurden über 30 Hunde beschlagnahmt, darunter viele mit schweren Narben und Verletzungen. Die Tiere waren in Käfigen gehalten und dienten ausschließlich dem Kampf.
- Italien (2023): In Aprilia südlich von Rom wurden illegale Kämpfe auf einem abgelegenen Grundstück organisiert, gefilmt und per Handy-Videos vermarktet. Fünf Personen wurden angezeigt und mehrere verletzte Hunde sichergestellt, die später in Obhut von Tierschutzorganisationen kamen.
Hinter jeder Razzia stehen Tiere, die überlebt haben – und Tierschützende, die alles geben. Tierheime sind oft die erste Anlaufstelle.
Wie VETO gegen illegale Hundekämpfe in Europa kämpft
VETO unterstützt Tierheime in ganz Europa mit Futter, finanzieller Hilfe und Öffentlichkeitsarbeit. Auch die Aufnahme und Rehabilitation misshandelter Hunde machen wir durch Spenden möglich.
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Gemeinsam sagen wir: Schluss mit dem Leid. Kein Hund darf für Profit leiden oder sterben.