Magazin · Erfolge und Happy Ends · 03. September 2025 · 5 Min. Lesezeit
Raus aus der Hoffnungslosigkeit: Wie VETO das Leben hunderter Tiere in der Türkei verändert hat
Während das Massaker andauert, fällt es schwer, ist aber umso wichtiger, die Erfolge im Blick zu behalten, die wir im Tierschutz in der Türkei diesen Sommer erreicht haben. Hier ein Überblick.

Allein in den letzten drei Monaten konnten wir in der Türkei hunderten Tieren helfen. Foto: VETO
Das Massaker in der Türkei ist ein fortlaufendes Thema im internationalen Tierschutz. Die Massentötung von Straßentieren ist dort nach wie vor erlaubt, nachdem das Verfassungsgericht im Mai einen Antrag auf Annullierung der türkischen CHP-Fraktion abgelehnt hatte (VETO berichtete).
Seitdem spitzt sich die Situation im Land täglich zu – die Hemmschwelle der Menschen sinkt und private Tierheime sind am Rand des Zusammenbruchs – Notrufe erreichen uns durchgehend.
Trotz dieser Rückschläge ist es wichtig, unsere Erfolge im Tierschutz vor Ort nicht zu vergessen. Wie haben wir in den vergangenen Monaten konkret geholfen?
Rettung der Tiere von Help Animals Antalya
Der Verein Help Animals Antalya hatte sich aufgelöst und infolgedessen 80 Hunde unter widrigen Bedingungen zurückgelassen: Alte Gehege, verschimmeltes Futter, keine Versorgung – weder Pflege noch medizinische Hilfe.
VETO hat mit Unterstützung des Vereins Fellnasenhilfe Antalya e. V. die komplette Versorgung der Tiere übernommen:
- Futterlieferungen
- Aufbau neuer, wetterfester Gehege
- Verbesserung der Infrastruktur: Hygienemaßnahmen und Zugang zu sauberem Trinkwasser
- medizinische Grundversorgung: Impfungen, Parasiten- und Wurmbehandlungen
- Finanzierung von zwei festen Angestellten, die sich nun fürsorglich um die Tiere kümmern
Fazit: Wir konnten allen zurückgelassenen Tieren helfen!

Vorher herrschten in den Sheltern Überfüllung, fehlende Kapazitäten und mangelnde Infrastruktur. Foto: VETO
Langfristige Unterstützung für den türkischen Verein KuHayDer
KuHayDer war kurz vor dem Zusammenbruch, als wir den Verein in Antalya im Frühjahr besuchten – die tragischen Auswirkungen des Straßentiergesetzes konnten wir bei unserer Tierschutzreise bezeugen. Es herrschte Chaos: Personal- und Platzmangel, völlige Überlastung – mental und physisch – des 70-jährigen Betreibers, fehlender Überblick über die rund 500 Tiere, keine finanziellen Mittel.
Dank der VETO-Community und unserem Partner Lara Kundu e. V. konnten wir auch hier umfassend helfen, unter anderem durch Baumaßnahmen:
- Errichtung eines Futterlagers
- Baustart eines Katzengeheges von 800 Quadratmetern
- Ersatz der behelfsmäßigen Holzhütten durch tierfreundliche, wetterfeste Kennels
- medizinische Versorgung für alle Hunde inklusive Parasitenbehandlungen, Impfungen und Kastrationen
- volle Finanzierung des Personals für 6 Monate – alle wichtigen Aufgaben wie Pflege, Fütterung und Reinigung wurden damit gesichert
- Installation von Überwachungskameras, um Sicherheit zu gewährleisten
Zusätzlich haben wir großangelegte Futterhilfen für private Tierschützende geleistet: Eine Futterlieferung ging in die Türkei, um die Versorgung der Straßentiere durch Ehrenamtliche zu gewährleisten. Die Helfer konnten unkompliziert Futter direkt bei den lokalen Vereinen abholen.
Die Mission von VETO bleibt weiterhin, die Tierheime dabei zu unterstützen, dass jedes Tier Zugang zu Futter, sauberem Trinkwasser, einer wetterfesten Hütte, sozialen Kontakten, medizinischer Versorgung, einem hygienischen Umfeld, Beschäftigung und ausreichend Platz zum Bewegen hat. Unsere Priorität ist, so viele Hunde und Katzen wie möglich in Pflegestellen oder ein dauerhaftes Zuhause zu vermitteln, sodass die in den Sheltern verbleibenden Hunde bessere Lebensbedingungen, mehr Platz und eine verlässliche Versorgung erhalten.
Noch im Juni schien die Situation ausweglos:
„Wir stehen vor einer Katastrophe. Wenn wir jetzt nicht handeln, müssen Hunderte Tiere ins städtische Tierheim zurück. Das bedeutet für viele von ihnen den sicheren Tod. Gemeinsam verhindern wir das!“
Trajan Tosev, VETO
Drei Monate später haben wir die Finanzierung und Koordination der Hilfsaktionen übernommen, während unsere Partnervereine und die lokalen Tierschützenden Hands-on-Arbeit vor Ort geleistet haben. Jedes einzelne Tierleben, das wir mit deiner Hilfe verändern oder retten konnten, zählt. Und das sind bisher Hunderte.